2013/02/20

♫BlackINClement WorlD oF MusiC´s Interview mit „Mixmasta B. Side“!!!♫









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Anfang der 90er Jahre machte sich der DJ & Produzent „Mixmasta B. Side“ im legendären Berliner Underground Club „Boogaloo“ als Resident einen Namen!
Mit dem Jazz-HipHop Projekt „Mellowbag“ bzw. der Gemeinschaftsproduktion mit Freundeskreis und Gentleman wurde „Tabula Rasa“ ein großer Erfolg und hielt sich über 2 Monate in den Charts. Als Remixer war B.Side unter anderem für Cappadonna (Wu-Tang-Clan), die Brothers Keepers und Rockers Hifi am Werk und tourte 2001 mit Guru´s Jazzmatazz oder 2006 mit dem Altmeister DJ Jazzy Jeff!

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Q.-1 Deine Wurzeln liegen im Rare Groove! Mit Hip Hop, Funk & Nu-Funk, Soul und anderen hast du dann dein Spektrum erweitert. Gehörte der Wandel zu deiner Karriereplanung oder bist du generell ein flexibler Typ?

Ich liebe einfach die Musik. Genres oder Schubladen waren für mich noch nie ein Thema. Schon in meiner Jugend hab ich Musik zwischen Rock, Blues und Jazz gehört. In den 80ern kamen dann Rap/Hip Hop und Rare Groove/Funk und Soul dazu sowie Acid Jazz, Trip Hop und D&B in den 90ern. Ich beobachte gerne Entwicklungen in der Musik, so wie ich heute auch Interesse an Dubstep und anderen elektronisch dominierten Stilrichtungen habe. Auch als Produzent habe ich immer die Einflüsse aus anderen Stilrichtungen gebraucht und versucht mich nicht, wie viele meiner Kollegen, auf einen Sound fest zu legen. Ich experimentiere einfach gerne herum, da kommt dann auch mal klassische Musik oder französischer Chanson in Frage, je nach dem was mich gerade inspiriert.



Q.-2 2006 bist du mit Jazzy Jeff auf Tour gewesen! Das war mit Sicherheit ein ganz besonderer Moment für dich?

Die Tour mit Jazzy Jeff und Skillz war eine weitere tolle Tourerfahrung, vor allem weil die beiden auch menschlich einfach großartige Typen sind. Ich habe zu der Zeit noch mit Vinyl aufgelegt, während Jazzy Jeff bereits mit Serato am Start war. Ich habe aufgrund meiner Bandscheibenvorfälle schon länger darüber nachgedacht auf zu hören oder auf digitales DJing um zu steigen, war aber zu dieser Zeit immer noch ein großer Verfechter von Vinyl und hatte meine "Serato" Kollegen sogar belächelt. Jeff hat mir dann mal gezeigt wie authentisch es ist mit Serato zu spielen und hat sogar seine 80er Jahre DMC WM Kür mit Serato performt was mich schwer beeindruckt hat. Er ließ mich einige Male mit seinem System spielen um mich zu überzeugen und ein Tag nach der Tour hab ich mir Serato besorgt. Man könnte also sagen ohne Jazzt Jeff würde ich vermutlich heute nicht mehr auflegen.



Q.-3 Deine stilübergreifenden Sets sind ebenfalls beim Sommerfestival „Splash“ oder „Chiemsee Reggae Summer“ ...und sogar „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ zu sehen/ hören gewesen. Was erwartet und dieses Jahr?!

Dieses Jahr möchte ich mich vor allem meinem neuen Studioprojekt widmen. Unter dem Pseudonym FINNLEY BASS arbeite ich gerade an einem Album, vorwiegend instrumentale Tracks, irgendwo zwischen Hip Hop und Elektronica. Ein paar Titel kann man bereits auf meiner Soundcloud Seite hören. Ich werde aber natürlich auch weiterhin Shows spielen, und versuchen mit FUNKORAMA wieder etwas durch Europa zu jetten. Anfragen aus der Schweiz, Frankreich und Prag liegen bereits vor, mal sehen wie sich das entwickelt. Das neue FUNKORAMA Mixtape ist auch bereits in den Startlöchern und wird die Tage ebenfalls in der Soundwolke zum Download bereit stehen.



Q.-4 Grandmaster Flash und dich verbindet ebenfalls eine gewisse Tradition...ich sage nur „Warm-Up Set“! Erzähle uns etwas über euer erstes Treffen und wie es zu dieser wunderbaren Tradition gekommen ist?

Toby Liebchen vom 2be Club in Berlin hat ein paar Jahre lang immer wieder Grandmaster Flash durch Deutschland gebucht, und er hat mich bereits zu den ersten Gigs als „Warmup“ aufgebucht. Das war zu Beginn gar nicht so einfach, weil Herr Blitz vorab immer seitenweise Faxe gesendet hat, mit Tracklistings von hunderten Songs oder ganzen Interpreten die ich vorher nicht spielen durfte. Er war aber mit meiner Leistung von Beginn an so zufrieden, dass er darum bat mich auch weiterhin ins Vorprogramm zu buchen. Dazu kam dass er bei einer Show in Dessau eine extrem rare Scheibe aus den 70ern unter dem Turntable vergessen hatte und ich ihm diese am nächsten Tag zurück gab. Er war so verblüfft und meinte, jeder andere DJ hätte die Platte eingesteckt, seit dem hab ich bei ihm ein Stein im Brett.



Q.-5 Gibt es einen Moment in deiner musikalischen Karriere, der dich heute noch besonders berührt?

Es gibt einige Momente, die ich nie vergessen werde, vor allem die großen Shows mit meiner ersten Band Mellowbag auf Festivals wie dem Splash oder zur Popkomm in Köln vor 20 bis 40.000 Zuschauern oder live im Fernsehen. Das sind schon sehr große Gänsehautmomente gewesen, die auch sehr von Aufregung und Freude geprägt waren.
Auch der Tabula Rasa Video Dreh in Ghana war eine Woche von Highlights einschließlich dem Auftritt in Accra.
In den letzten Jahren bleiben vor allem die Auftritte mit DJ Premier und die sich daraus entwickelte Freundschaft sehr im Gedächtnis.



Q.-6 Gibt es einen Künstler, mit dem du gerne Musik machen würdest?

Es gibt sicher jede Menge Künstler mit denen ich mal etwas zusammen machen würde. Als Interpreten z.B. Alex Clare, Kendrick Lamar, oder Erykah Badu. Als Produzenten gerne mal mit A-Skillz, Dr. Dré oder Major Lazer, die sind mir jetzt ganz spontan eingefallen, die Liste ist aber unendlich lang.



Q.-7 Im Herzen bist du ein Mann des Undergrounds! Erzähl uns aus deiner Sicht etwas über den heutigen Musikmarkt?

Der heutige Musikmarkt ist etwas völlig anderes, als noch in den 90ern. Durch die digitale Welt haben zum Einen viel mehr Künstler die Chance Gehör zu bekommen, zum Anderen haben sie es aber auch viel schwerer aus der Unmenge an Musikproduktionen heraus zu stechen. Gerade die Djs können davon ein Lied singen. Während es in den 90ern noch sehr übersichtlich war und ein wöchentlicher Gang zum Plattendealer ausgereicht hat, muss man heute viel mehr nach Releases suchen und dabei auch wesentlich mehr Schrott hören um gute neue Interpreten zu entdecken, denn die Flut an neuer Musik und Platformen ist sehr unübersichtlich geworden. Meine Mailbox quillt regelmäßig über mit Promos, aber ich muss trotzdem noch sehr viel suchen um die Musik die ich gerne auflege auch zu bekommen. Ich kaufe auch nach wie vor Vinylplatten, aber leider wird nur noch das wenigste überhaupt gepresst. Es hat also alles seine Vor – und Nachteile.
Im Hip Hop Bereich ist seit der Jahrtausendwende eine extreme Kommerzialisierung eingetreten. Jeder der 2 Sätze ohne Inhalt reimen kann ist heute ein großer Star. Der klassische Hip Hop im Stile der 90er sowie innovativer neuer Hip Hop ist aber nicht verloren gegangen sondern hat sich nur im Underground neu formiert. Man muss halt danach suchen, aber es gibt weltweit immer noch so viel gute Musik, wenn man sich damit beschäftigt.




Blackinclement WorlD of MusiC möchte sich für das aufschlussreiche Interview bedanken und freut sich auf neue & interessante Projekte von Mixmasta B. Side!


LINKzZ ZU **Mixmasta B. Side**:

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